Der Flex-Tunnel ist ein einziehbarer Tunnel, der bei Bedarf ausgefahren werden kann.
Eingefahren:
Wenn ein Schiff beladen ist und bei oder nahe dem maximalen Tiefgang fährt, wird der Flex-Tunnel in den Schiffsrumpf eingezogen. In dieser Situation fließt das Wasser ungehindert zum Propeller. Im Vergleich zu einem herkömmlichen festen Tunnel wird durch die Möglichkeit, den Tunnel einzufahren, der Gesamtwiderstand eines Schiffes erheblich reduziert.
Entfaltet:
Wenn ein Schiff mit geringem Tiefgang fährt (z. B. bei niedrigem Wasserstand), kann es sein, dass die Propeller nicht vollständig vom Wasser bedeckt sind, so dass sie weniger effizient arbeiten (hoher Widerstand und geringe Geschwindigkeit). In diesem Fall kann der Flex-Tunnel eingesetzt werden. Dieser sorgt dafür, dass das Wasser über den Propeller fließt. Mit dem Flex-Tunnel kann ein Schiff in flachen Gewässern länger fahren und/oder mehr Ladung aufnehmen. Auch das Risiko, in Flachwasserperioden nicht einsatzfähig zu sein, wird deutlich verringert.
Die Einführung des Flex-Tunnels geht auf das Jahr 2010 zurück, als Damen Marine Components das Konzept zusammen mit dem Forschungsinstitut DST Duisburg entwickelte. Der einziehbare Tunnel wurde bei unterschiedlichen Wassertiefen und Geschwindigkeiten in verschiedenen Konfigurationen ausgiebig getestet, wobei auch die Widerstandsreduzierung beim Ausfahren des Tunnels gemessen wurde. Das Ergebnis war eine eindeutige Schlussfolgerung: Der Flex-Tunnel sorgt für eine wesentlich höhere Betriebseffizienz des gesamten Schiffes.
Um einen Flex-Tunnel einzubauen, muss die gesamte Rumpfkonstruktion angepasst werden. Diese Innovation ist daher für bestehende Schiffe nicht geeignet.
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